Aus für die Scrabble-Kolumne im ZEIT Magazin

Von | 29. Februar 2024

Mehr als 24 Jahre lang konnten sich Leserinnen und Leser der Wochenzeitung DIE ZEIT in jeder Ausgabe auf die Scrabble-Kolumne von Sebastian Herzog freuen. Seit 1999 das erste Scrabble-Rätsel erschien, war die Resonanz gewaltig. So beteiligten sich von 2000 bis 2018 insgesamt Zigtausende am „ZEIT Scrabble-Sommer“, einem mehrwöchigen Simultanturnier für alle Wortspiel-Begeisterten.

Mit der Scrabble-Kolumne in der ZEIT begann eine neue Ära für das Spiel, gewissemaßen eine Entstaubung. 2004 wurde mit Scrabble Deutschland e. V. der erste deutsche Scrabble-Club gegründet, der umgehend ein verlässliches Regelwerk aufsetzte: Aus der in der Spielanleitung formulierten Vorgabe „Erlaubt ist, was die Grammatik zulässt“ wurde ein 17-seitiges, detailliertes Dokument, das jedwede Unklarheiten beseitigte. Das war nicht nur für die Scrabble-Kolumne wichtig; die offiziellen Regeln dienen auch heute noch als Grundlage aller deutschsprachigen Turniere.

Viele Leserinnen und Leser genossen den Austausch mit Sebastian Herzog, der nach eigener Aussage in all den Jahren nicht eine einzige Zuschrift unbeantwortet ließ. Ihm zugesandte Regelfragen thematisierte er gern in seiner Kolumne, um sie einem breiten Publikum nahezubringen. Unzählige Vorschläge aus der Leserschaft mit interessanten Spielsituationen veröffentlichte der Autor und schuf so ein Forum der Interaktion.

Mit der heutigen Ausgabe stellt das ZEIT Magazin die Scrabble-Kolumne ein. Über die Gründe darf spekuliert werden. Nicht nur für Leserinnen und Leser der Zeitung, für die gesamte deutschsprachige Scrabble-Gemeinde bedeutet das Ende der Veröffentlichungen einen herben Verlust.