von Friedrich Engelke
Die WW-Open blicken auf die längste Tradition der deutschsprachigen Wochenendturniere zurück. Ellen Regenbogen-Horak lädt bereits seit 2006 am letzten Augustwochenende zu diesem Treffen ein. 22 Teilnehmende erleben erneut den eher familiären Charakter dieses kleinen, aber feinen Vorzeigeturniers: 12 Spiele zwischen Freitagnachmittag und Sonntagmittag mit je 30 Minuten Bedenkzeit; selbst Turnierneulinge kommen gut damit zurecht.
So leicht der Verlauf, so hart die Vorbereitung. Müssen die Organisatoren doch in der letzten Woche vor dem Ereignis den Veranstaltungsort wechseln. Doch die vermeintliche Notlösung erweist sich als Glücksfall. Keine Klagen, voll des Lobes für den reibungslosen Zubringerdienst zwischen Hachenburg und Alpenrod, dem Veranstaltungsort.
Die Titelverteidigerin Ulla hat erneut ihren großen Auftritt: Einer nach dem anderen darf sich am Tisch A mit ihr messen und nur zwei verlassen ihn als Sieger. 10 Siege, einen Pokal und viel Beifall bei der abschließenden Ehrung gibt es für sie. Mit einer Differenz von + 1305 Punkten sowie einem Durchschnitt von 456 Punkten pro Partie führt Ulla auch diese Wertungen deutlich an.
Timon Boerner, der bereits in Augsburg vor einem Monat aufhorchen ließ, spielt auch hier burschikos, keck und unverdrossen, nur das Spielmaterial muss ein wenig leiden. Er bringt es zu 9 Siegen bei einem Durchschnitt von 436 Punkten. Eine besondere Leistung in der letzten Runde, in der er eine Differenz von + 328 Punkten erspielt und damit Maria Feige mit ebenfalls 9 Siegen überflügelt. Chapeau!
Auf Platz 4 Ute Kneist vor Gerlind Hermassi und Andrea Sievers.
Die Neufassung der TSO zeigt in einem erwähnenswerten Fall ihre Wirkung: In einer turbulenten Partie trennen sich in der 10. Runde Asalet Althaus (Aysel) und Gerlind zunächst knapp mit 420:418 für Asalet als Siegerin, und das trotz des ungewöhnlichen Bingos PUDDELNS, der Gerlind zunächst im Endspiel knapp nach vorn bringt. Aysel zweifelt ihn an, aber der unbestechliche Scrabble Check gibt Gerlind recht: Gültig. In der Hektik dieser knappen Partie werden die 10 Minuspunkte notiert, in der Bilanz aber gehen sie zunächst unter, das Ergebnis gemeldet und gewertet. Doch in beispielhafter Fairness suchen beide Spielerinnen die Turnierleiterin auf und bitten um Revision. Ellen, eine der Grandes Dames der deutschen Scrabblegemeinschaft, erfüllt den Wunsch und lässt das Ergebnis entsprechend korrigieren. Viel Beifall gibt’s von den Teilnehmenden für faires Verhalten und diese Entscheidung.