St. Gallen: Jubiläum unter schwierigen Vorzeichen

Von | 11. März 2020

Aktuell:
nach dem Turnier
Das Spitzenduo Liesbeth Schön und Nadja Dobesch gab sich in den letzten Runden keine Blöße mehr. Die Paarungen in den letzten Partien überraschten dabei einige, wenn nicht alle. Manch direktes Aufeinandertreffen von nah beieinander Platzierten gab es nicht, dafür spielten einige gegen tabellarisch weiter Entfernte. Die Ursache hierfür ist, dass das bewährte Schweizer System an seine Grenzen kommt (und sich die gute Absicht ins Gegenteil verkehrt), wenn die Rundenzahl im Vergleich zur Teilnehmerzahl relativ hoch ist (und 13 Runden bei final 22 Mitspielern ist „relativ hoch“). Da bei Ausschreibung und Vorbereitung die drastisch reduzierte Spieleranzahl nicht erwartet werden konnte, war das Problem nicht absehbar.
Daran, dass sich Liesbeth und Nadja die Finalteilnahme verdient hatten, besteht ohnehin kein Zweifel. Hier setzte sich Liesbeth durch und holt den Titel erstmals nach Österreich. Das Siegerfoto zeigt die beiden zusammen mit dem Drittplatzierten und Ausrichter Lorenz Knöpfli sowie dem für Bildung und Freizeit zuständigen Stadtrat Markus Buschor – alle in gebührendem Corona-Abstand.
Allen Heimreisenden wünschen wir problemlose Grenzüberschreitungen, funktionierende Verkehrsmittel, einen gesunden Umgang mit etwaigen Quarantäne-Empfehlungen und – natürlich das Wichtigste – gute Gesundheit bzw. im Fall der Fälle einen milden Verlauf.

nach Tag 2 (11 von 13 Runden)
Vor den letzten beiden Spielen in der Hautrunde steht Liesbeth Schön bereits mit einem Bein im Finale. 1,5 Siegpunkte Vorsprung auf die nächststärksten Verfolgerinnen Andrea Sievers und Nadja Dobesch, die durch ein Remis im direkten Aufeinandertreffen mit der „krummen“ Siegpunktzahl in der Tabelle stehen. Und nur einen halben Siegpunkt dahinter lauert ein deutsch-schweizerisches Quartett.
Ihren deutlichen Vorsprung verdankt Liesbeth u.a. ihrem nicht angezweifelten und damit siegbringenden Schlusszug *GOLEM. Das legendäre Wesen steht zwar im Duden, ist aber als Name eingestuft und daher nicht gültig.

Ein weiterer spektakulärer „Phoney“ überlebte die Anzweiflung nicht: das *HUMPENFEST. Dies gelangte quasi zufällig aufs Spielbrett einer Partie, als beim Legen des Wortes HUMPEN übersehen wurde, dass die Nachbarfelder schon belegt waren. Eine hochschiedsrichterliche Prüfung war die Folge.

Zudem durfte ein weiteres Mal ein 1000. Spiel gefeiert werden. Nun kommt auch Maria „Mixy“ Feige auf diese großartige Zahl. Die ehemalige ZEIT-Turnier-Siegerin, Deutsche Meisterin und Fairmasters-Gewinnerin wurde in den „Club der 1000er“ aufgenommen.

nach Tag 1 (4 von 13 Runden)
Mit Blick auf die rein „sportliche“ Lage: Wenn bei 23 Teilnehmern die Nummer 12 der Setzliste einzig ungeschlagen durch den ersten Tag kommt, spricht das für ein spannendes Turnier. Im Duell der bis dahin Ungeschlagenen ging es zwischen Patricia Mang und Stefan Merx sehr knapp zu. Patricia blieben 9 Sekunden auf der Uhr, Stefans Uhr lief noch ins Minus, so dass aus dem 2-Punkte-Sieg noch ein 12-Punkte-Abstand wurde.
Hinter Patricia haben sich mit Nadja Dobesch und Ulla Trappe die beiden Topgesetzten eingefunden.
Beide Neulinge konnten auch schon siegen, Patrick Funke beendet den ersten Tag mit ausgeglichener Bilanz.

zum Turnierstart
Auch kurzfristig mussten noch mehrere Teilnehmer absagen, darunter auch Titelverteidiger Ben Berger. Mit 23 Spielern konnte das Turnier letztlich beginnen. Die ersten Ergebnisse sind nun eingetroffen.

Vorbericht
Die 10. Ausgabe des St. Galler S(CH)rabble-Turniers findet in schwierigen Zeiten statt; das Corona-Virus hält auch die Scrabble-Gemeinschaft in Atem. So litt die Teilnehmerliste in den letzten Tagen unter nachvollziehbaren Absagen. Dennoch wird sich ein attraktives Teilnehmerfeld im Adlersaal einfinden; die Top 4 des Vorjahres ist (Stand jetzt) komplett dabei. Kann Ben Berger seinen Titel verteidigen? Wird Nadja Dobesch wieder ins Finale einziehen – und kann sie dann sogar den Sieg holen?