SeHer in Magdeburg: Theo packt es erneut

Von | 28. Oktober 2025

von Hans Trachsel

Hart musste er kämpfen, doch am Schluss hat es erneut gereicht: Theo Kardel heisst der Sieger des diesjährigen SeHer-Turniers in Magdeburg. An vertrauter Stätte im grandiosen Hotel Maritim Magdeburg rangen 39 Wortkünstler um den neben dem Deutschen Meister begehrtesten Titel.

Im Halbfinal wurde es so richtig knapp für den nachmaligen Sieger: Nach zwei engen Partien  entschieden 6 Punkte gegen die Rekordsiegerin des Wochenturniers (dreimal ZEIT und bereits zweimal SeHer) zugunsten von Theo, ein Nichts ist man versucht zu sagen. Ganz anders verlief das zweite Halbfinale: Uta Ehlers konnte gegen Vorrundensieger Friedrich in beiden Spielen so richtig schalten und walten und ihren erstmaligen Einzug ins Endspiel überdeutlich schaffen.

Hier allerdings setzte sich der erfahrene Theo klar durch. Uta konnte zwar sein Startbingo  KUNDTUN mit einem noch teureren GEMISCHT gut kontern, doch danach setzte sich Theo immer mehr ab. Eine gute Gelegenheit verpasste Uta mit BESANDET, das sie abräumen musste; gepasst hätte ABSENDET.  MAUSIGEN zweifelte sie erfolglos an. Theo holte sich einen satten Vorsprung von 171 Punkten.

Das zweite Spiel nahm einen ähnlichen Verlauf. Uta begann gut mit dem Bingo SCHROTES und liess dann das Phoney GRIPSEN stehen; Theo versäumte es, den ehrenwerten Handwerker zu legen (GIPSERN). Dann kam sie selber mit ANRITTE an den Falschen; Theo wusste, dass es nicht im Duden steht, obwohl das Verb ganz gebräuchlich ist. Mit EINTRAT hätte sie erfolgreich aufholen können.

Die quirlige und vielseitig tätige Uta Ehlers, deren Tochter Ann-Kathrin an diesem Turnier ebenfalls einige Glanzpunkte setzte, verlor ihre gute Laune ob der Niederlage nicht. Sie freute sich, dass es zuvor so gut gelaufen war und bilanzierte: «Da hab ich wohl ein paarmal Mist gebaut». Das war etwas gar hart; sollte ihr erneut ein Finaleinzug gelingen, wird ihr die hier gesammelte Erfahrung zustattenkommen.

Erstaunlich war, was die zweifache Gewinnerin des ZEIT-Turniers, die Schweizerin Blanca Gröbli leistete: Nach völlig missratenem Beginn drehte sie mächtig auf und schlug den nachmaligen Sieger Theo sowie Halbfinalistin Claudia deutlich. Auch ihre Landsfrau Regula, zeitweise auf Halbfinalkurs, wurde von ihr zurückgebunden. Direkt hinter den Halbfinalisten placierte sich der Frankfurter Dieter Kästner. Gestartet war er wenig verheissungsvoll mit einem 0:3. Ein hervorragendes Turnier spielte Annelise Grabbe. Dynamisch wie eh und je trat sie auf und holte 14  Siege.

Für Abwechslung an den Abenden sorgte die frühere Chefredaktorin des Duden, bei der sich eine äusserst lebhafte Diskussion entspann. Hartmut Seeber, seines Zeichens Welt- und Europameister im Skat, verblüffte seine Mitbewerberinnen und -bewerber mit dem erstaunlichen Befund, dass mit den 100 Scrabblesteinchen (ohne Blankos) zehn Wörter à zehn Buchstaben zu bilden sind. Friedrich bot ein Simultanturnier und Monika Weber führte auf ihre unverwechselbare Weise durch einen vergnüglichen Abend. Auch diese 7. Ausgabe des Nachfolgeturniers der ZEIT, vom Präsidenten von Scrabble Deutschland e. V. Sebastian Herzog ins Leben gerufen, lässt wohl nur den einen Schluss zu: Es möge in diesem Stil weitergehen!