Ein Modell mit Zukunft
von Hans Trachsel
Es war spannend, es hat Spass gemacht, echte Turnierstimmung kam auf: Lorenz Knöpfli hatte die Idee, zum vorgesehenen Termin des 11. S(CH)RABBLE-Turniers in St. Gallen auf dieses neuartige Modell auszuweichen, und es wurde ein Erfolg. Lorenz hat zusammen mit Stefan Merx alle technischen Hürden elegant übersprungen, und so fühlten sich wohl die meisten der zum Schluss 25 Mitspielenden pudelwohl mit den Onlinespielen in Echtzeit. Wer es mal auf dem Compi installiert hat, wird es nicht mehr missen wollen.
Bemerkenswert war, wie viele Spitzenspieler(innen) letztlich um den Sieg nicht mitreden konnten. Die zehn ersten Plätze, die um den Einzug in die Finalspiele kämpften, gingen zu einem guten Teil an Leute, die man dort nicht unbedingt erwartet hatte. Um den Sieg kämpften im Final schliesslich Wolfram Inngauer und Udo Kampen, der zuvor mit einer unglaublichen Serie an hohen Siegen über Spitzenleute Furore gemacht hatte. Im Final allerdings hatte er gegen den Rosenheimer keine Chance; dieser hatte auch schon das erste derartige Turnier lanciert und – gewonnen.
Lorenz Knöpfli kämpfte gegen Wolfram um den Finaleinzug und verlor. Ein Aufholen zum Schluss der Partie brachte zu wenig. Im zweiten Halbfinal dominierte Udo den Nauheimer Günter Krämer und brachte es auf stolze 590 Punkte. Lorenz holte sich gegen Günter den feinen dritten Platz.
Begleitet wurden die Spiele von Videochats, in denen alle Fragen besprochen werden konnten. Toll war dann die Konferenzschaltung für die Halbfinal und das Finalspiel, die eloquent und sachkundig von den Koryphäen des Scrabblespiels kommentiert wurden.
Fazit eines weit hinten in der Rangliste Gelandeten: Das Modell hat Zukunft, es kommt dem Livespiel nahe und es verlangt den Organisierenden einiges ab. Ihnen gilt ein grosser Dank, sie haben gezeigt, was in Zeiten wie diesen möglich ist. Nichtsdestotrotz freuen wir uns auf die «richtigen» Turniere, die hoffentlich schon bald wieder stattfinden werden.