LdC: Das Ende war KLEVER

Von | 13. Juli 2015

Beim einzigen deutschsprachigen Scrabble-Turnier, zu dem man sich qualifizieren muss, trafen sich in Hannover 24 »Champions« (oder solche, die es werden könnten), um in zwei Gruppen die Finalisten und schließlich auch den »Champion der Champions« zu ermitteln.
Mit Titelverteidigerin Liesbeth Schön aus Österreich und den beiden Schweizer Scrabblegrößen Regula Schilling und Blanca Gröbli-Canonica war erfreulicherweise Internationalität gegeben.
Und auch Topfavorit Ben Berger, der bei der DM in diesem Jahr passen musste, war am Start. Nach den traditionellen Übungseinheiten am Vorabend war es auch Ben, der in Gruppe A von Beginn an durchstartete. Nach drei Runden und drei Siegen schien das Geschehen den gewohnten Gang zu nehmen. Dass Ben am Ende des Samstags mit einer 3:3-Bilanz dastehen würde, hätte zu diesem Zeitpunkt wohl niemand vermutet.

Claudia Aumüller, die mit einer Niederlage gestartet war, nutzte die Gelegenheit und übernahm die Gruppenspitze mit 5:1 Spielen, gefolgt von einer Dreiergruppe mit 4:2.

In Gruppe B lief es rund für Theo Kardel und den Schreiber dieser Zeilen. Beide starteten mit vier Siegen, um dann nach einer Niederlage auf 5:1 zu stellen. Dass der Spielplan die Partie der beiden in Runde 11 sah, schien die Spannung auf den Höhepunkt zu treiben.

Doch nun erstmal gemütliches Abendessen beim Italiener, an dem erfreulicherweise alle 24 Mitspieler (und der ein oder andere Gast) teilnahmen.
Übrigens ebenfalls positiv herauszustellen, dass die Spielerinnen und Spieler ihre Zusage unabhängig von einem ausgeschriebenen Preisgeld, das dank Mattel schließlich doch ausgespielt werden konnte, gegeben hatten.

Schon aus dem Jahr 2013 war bekannt, dass der zweite Tag alles auf den Kopf stellen kann. Und das galt umso mehr, als die beiden, die nach dem Samstag auf Platz 1 ihrer Gruppe lagen (Claudia und Stefan) mit zwei Niederlagen in den Sonntag starteten. Claudia war damit von Ben eingeholt und von Asalet Althaus sogar überholt.
In Gruppe B lag nun Theo vorne, hatte aber eine Meute von vier Jägern und Jägerinnen mit einem Siegpunkt Rückstand im Nacken.
Doch da er in den letzten drei Runden nichts mehr liegen ließ, war ihm die Finalteilnahme sicher. Asalet hingegen teilte das Schicksal, das schon manchen Spitzenreiter ereilt hatte, und konnte fortan nicht mehr punkten. Wie auch Stefan in der anderen Gruppe, der so auf Platz 9 durchgereicht wurde.
Claudia hingegen machte es wie Theo und gewann die letzten drei Partien der Gruppenphase und hielt damit Ben, der am gesamten Sonntag ungeschlagen blieb, in Schach, denn sie hatte am Ende die um knapp 200 Punkte bessere Differenz. Dabei ist Ben fast immer ein Meister in dieser Kategorie.

Im Endspiel saßen sich also Theo und Claudia gegenüber, während neben Ben auch Uschi Müller die Prämie für Gruppenplatz 2 gesichert hatte.
Theo konnte frühzeitig zwei Bingos (UMLUDEST und STEIRERS) legen, Claudia unter Einsatz des Blankosteins mit einem 66-Punkte-YINS parieren. 66 Punkte erreichte dann aber auch Theo mit einem gut platzierten QI. Zwar konnte Claudia noch einmal dreifach BAUZÄUNE entgegensetzen, doch war die Entscheidung da wohl schon gefallen, obwohl Theos Vorsprung auf 21 schmolz. Theo war clever genug, um mit der Kleve-Einwohner KLEVER seine letzten Buchstaben gleich im Anschluss loszuwerden. Und so war ihm der Applaus des fachkundigen Publikums gewiss.