Bei der dritten Austragung der „Liga der Champions“ war erstmals Berlin der Austragungsort. Der von der Scrabbinale bekannte Spielort erwies sich – ebenso wie die Aumüllersche Organisation – als absolut championswürdig.
In zwei Zwölfergruppen wurden die Finalisten* ermittelt. In Gruppe A geriet Favorit Ben Berger gleich zu Beginn ins Straucheln – die Niederlage gegen Asalet Althaus fiel mehr als deutlich aus. In Runde 3 wurde Ulrike Aka dann zum nächsten Stolperstein.
Nach Runde 6 hatten dann aber alle in der Gruppe mindestens zwei Niederlagen, und Ben stand dort, wo die meisten ihn erwarteten. Als Ingrid Nöth dann in Runde 8 gegen Ben bestehen konnte, drehten sich erneut die Vorzeichen. Ingrid ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, gewann auch die drei verbleibenden Partien und zog verdient ins Finale ein. Ben blieb die Rolle als „bester Verfolger“.
Ganz anders der Verlauf in Gruppe B. Timon Boerner, der Jüngste im Teilnehmerfeld, ließ sich von Beginn an nicht beirren und zog mit „weißer Weste“ durch die Gruppenspiele. Ob er dabei so ein Buchstabenglück hatte wie später im Endspiel oder einfach nur viel mehr draus machte als seine Mitspieler, lässt sich nicht abschließend beurteilen. Sehr wahrscheinlich hat beides zu seinen Erfolgen beigetragen. Spannender ging es im Rennen um Platz 2 in dieser Gruppe zu. Nach 9 Runden hatte Liesbeth Schön den Platz inne, die Siegerin der ersten „Liga der Champions 2013“ hatte von Beginn an oben mitgemischt. In Runde 10 hatte dann Stefan Merx, der nach Runde 9 erstmals positiv stand, die Gelegenheit, sie vom Vizeplatz zu verdrängen. Es gelang im nicht. In Runde 11 hätte nur noch Josef Esser im Fernduell an ihr vorbeiziehen können, nach Rangliste der „Außenseiter“ der Gruppe. Liesbeth aber gewann ihre Partie; zudem musste Josef eine Niederlage hinnehmen.
Das im „Wintergarten“ ausgetragene Finale, das die übrigen und einige Zuschauer im benachbarten Spielsaal verfolgen konnten, war leider nicht die „spannungsmäßige Krönung“. Timon bekam gleich beide Blankos und startete mit zwei Bingos, während Ingrid erstmal „Bänkchenschrott“ durch Tausch entsorgen musste. Souverän konnte Timon mit taktischem Geschick den Vorsprung verwalten und mit zwei weiteren Bingos ausbauen, während Ingrids einziger Bingo (IRANERIN) wohl der hübscheste, wenn auch mit 59 nicht punktreichste des Finals war. 543:359 hieß es am Ende – und Timon durfte sich nicht nur über den Umschlag mit der Siegprämie, sondern auch über „Scrabello“ freuen. Denn dieser befindet sich stets in der Obhut des Elo-Ranglisten-Führenden – und hier konnte Timon, der ja auch schon das Hamburger Fairmasters 2017 gewonnen hat, den Gipfel von Ben Berger übernehmen, der noch immer auf seinen ersten Turniersieg in diesem Jahr wartet.
Mit einem Punkteschnitt von 407,89 konnte der bei der Liga der Champions 2015 aufgestellte Rekord geringfügig gesteigert werden. Da außer Titelverteidiger Theo Kardel die komplette Top 15 vertreten war, überrascht dies kaum.
*: bitte geschlechtsneutral verstehen, aber die Formulierung „Finalistinnen und Finalisten“ wäre hier irgendwie auch unpassend.