Das Hamburger Fairmasters ist dafür bekannt, öfter mal etwas Neues auszuprobieren. Nicht alle Ideen kamen dabei so gut an wie das Spielen mit Uhr, das aus dem heutigen Turnierscrabble überhaupt nicht mehr wegzudenken ist. Bei der 10. Ausgabe ging es über die Stadt- und Bundeslandgrenze hinaus ins Schloss Reinbek, so dass zum ersten Mal ein SDeV-Turnier in Schleswig-Holstein stattfand; die neue Austragungsstätte kam bei den Teilnehmern bestens an. Fast neu, aber doch keine echten Premieren waren die Anwendung der international üblichen Zeitbeschränkung auf 25 Minuten (wie beim Augsburger Kompakt-Turnier) sowie die Ausdehnung eines Wochenendturniers auf vier Tage (wie in Syke 2011).
Echte Rekorde sind die höchste Durchschnittspunktzahl eines offenen Turniers von 395,66 Punkten (die Liga der Champions ist hier naturgemäß nicht vergleichbar) sowie das Alter des Turniersiegers: Nie zuvor hat ein SDeV-Turnier so einen jungen Sieger gesehen; Ben Berger war bei seinem ersten Erfolg einige Monate älter als der neue Hamburg-Champion Timon Boerner.
Ben hatte sich in Runde 19 gegen Thomas Maier geschlagen geben müssen; dies führte dazu, dass er in Runde 20 in ein direktes Duell mit Jörg Diersen gehen musste, dessen Sieger dann sicherer Finalteilnehmer wäre. Jörgs Frau Manuela Hilgenkamp hatte mit einem Sieg weniger und deutlich weniger erspielten Punkten selbst keine realistische Finalchance mehr, hätte Timon aber in Bedrängnis bringen können, denn Ben hätte ihn auch noch gut überholen können, wenn beide verloren hätten. Timon aber verhinderte die Rechenspiele mit seinem Sieg und so musste Ben nach der Niederlage gegen Jörg im Finale zuschauen.
Dort fand Timon sogleich einen Blanko auf seinem Bänkchen vor und ging so in Führung; er ließ Jörg das ungültige ANGÖSSEN durchgehen, konnte es mit UMNEHMET aber sogleich kontern. Jörgs zweiter Bingo (UMGEBENE) sorgte für fast ausgeglichenen Spielstand; Timon erspielte sich dann aber wieder einen kleinen Vorsprung, so dass Jörg ins Risiko gehen musste; die letzte gefährliche Stelle konnte Timon dann aber wieder für sich nutzen. Am Ende hatte er mit 467:378 die Nase vorne. So konnte er schließlich das traditionelle „Flaschenschiff“ von den Organisatoren Lena Ramand und Johann-Georg Dengel entgegennehmen, die das Turnier gemeinsam mit Regina Kamarys als fleißige Hand im Hintergrund und Manfred Cornelius am Computer bestens im Griff hatten.