Kategorie-Archive: Wolpertinger Cup

Der Wolpertinger lockt

29. November 2017

Zum vierten Mal begeben sich am Wochenende diesmal 43 Scrabblerinnen und Scrabbler in München auf die Spuren des sagenumwobenen Wolpertingers. Im Mittelpunkt stehen dann aber doch ganz reale Scrabblepartien, bei denen in 14 Runden die Siegertrophäe ausgespielt wird.

Mit dabei sind die Sieger der bisherigen Ausgaben des Turniers, Claudia Aumüller (2014) und Ben Berger (2015 und 2016). Ben könnte also den Hattrick vollenden.

Weitere Mitfavoritinnen sind vor allem im Kreis der Teilnehmerinnen zu suchen: Gastgeberin Nadja Dobesch, die Deutsche Rekordmeisterin Ulla Trappe und Ingrid Nöth, die jüngst das ZEIT-Turnier gewinnen konnte.
Schön ist, dass auch bei diesem Turnier zwei Neulinge ihr Glück versuchen. Wir wünschen ihnen und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern viel Vergnügen und gute Buchstaben!

Aktuell: Wir gratulieren Ben Berger zum Hattrick!

Der dritte Wolpertinger

23. November 2016

Am Wochenende steht der dritte Wolpertinger-Cup auf dem Programm. Für Spannung ist bei 42 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bestens gesorgt. Titelverteidiger Ben Berger ist ebenso am Start wie seine Vorgängerin an der Spitze der Elo-Rangliste, Ulla Trappe. Für Ulla, die sich auch auf die englischsprachigen „German Open“im April vorbereitet, ist es die erste Turnierteilnahme seit über einem Jahr. Das letzte Aufeinandertreffen von Ben und Ulla brachte 2014 in Hamburg ein 1000er-Spiel hervor – Ben hatte die Nase vorn; gesamt steht es in der Head-to-head-Bilanz der beiden 9:5 für Ulla.

Doch auch die anderen 40 aus Deutschland, der Schweiz, Österreich und sogar den USA sind keinesfalls zu unterschätzen. Das Taunusturnier vom letzten Wochenende hat ja auch gezeigt, dass nicht immer diejenigen ganz vorne landen, die aufgrund bisheriger Erfolge dort erwartet werden.
Ein Endspiel ist nicht im Programm, der Tabellenstand nach 14 Runden entscheidet.

Aktuell: Wir gratulieren Ben Berger zur erfolgreichen Titelverteidigung!

Wolpertinger-Synchronspiel zum Nachspielen

24. Dezember 2015

Ein bisschen spät – und damit quasi als Weihnachtsgeschenk – veröffentlichen wir die Synchronrunde, die am Sonntagnachmittag nach dem Wolpertinger-Turnier noch eine zweistellige Zahl von Mitspielern erfreute. Der Test dieser Variante, die im französischsprachigen Scrabble die »Hauptturnierspielform« ist, darf als gelungen betrachtet werden.
Damit auch diejenigen, die nicht dabei sein konnten, »mitspielen« können, gibt es hier die »Durchklick«-Variante des Spiels. Es geht jeweils mit dem besten in München gefundenen Wort weiter. Pro Zug standen drei Minuten Bedenkzeit zur Verfügung. Wer also unter »Echtbedingungen« nachspielen möchte, stellt seine Stoppuhr entsprechend ein.

Wolpertinger-Cup: Ben gewinnt mit großem Vorsprung

8. Dezember 2015

von Hans Trachsel
Im zweiten Anlauf hat’s Super-Ben geschafft: Er gewinnt die 2. Austragung des Wolpertinger-Cups mit klarem Abstand zur zweitklassierten Liesbeth Schön und mit dem fabelhaften Punkteschnitt von 488. „Dank“ seiner einzigen Niederlage in 14 Spielen gegen die Wienerin ist er auch am punktemäßig höchsten Spiel beteiligt: 548:494, das sind 1042 Punkte.

Das zweite Wolpertinger in der Jugendherberge bei Thalkirchen war wiederum ein Erfolg; das Turnier wird ganz gewiss zum festen Bestandteil im Kalender. Letztes Jahr war Ben „nur“ Fünfter geworden; vier Niederlagen waren zuviel. Claudia Aumüller holte sich damals den Sieg; diesmal wurde sie Vierte.

Ben ist und bleibt eine Ausnahmeerscheinung. Der 30-jährige Jurist anagrammiert aus dem Stegreif. Er weiß oder merkt beispielsweise sogleich, dass ORTSNAME und MORASTEN aus den gleichen Buchstaben gebildet sind. Aus der taktischen Trickkiste lieferte er auf Anfrage ebenfalls ein Beispiel: In einem knappen Spiel verzichtete er zunächst auf einen Bingo und überließ seinem Gegner das Feld. An dessen Bingo konnte er dann – wie vorausberechnet – anhängen und siegen. Ohne solche Extras wäre seine eklatante Überlegenheit nicht denkbar.

Doch die Scrabbleszene bleibt lebendig: Vor drei Wochen in Magdeburg zeigte ihm Claudia Aumüller die Meisterin im Finale und diesmal landete Liesbeth Schön im bereits erwähnten Rekordspiel den Sieg. Damit hatte sie nach neun Spielen mit je 8:1 zu ihm aufgeschlossen, doch in der Folge gewann Ben erneut alles, während Liesbeth noch dreimal verlor. Friedrich Engelke kam auf zehn Siege, blieb aber mit der klar tieferen Punktdifferenz hinter der Wienerin zurück.

Vier der insgesamt 39 Mitspielenden gewannen 9 Spiele: Dieses Feld führt Claudia Aumüller vor der Schweizerin Regula Schilling an. Hinter ihr klassierte sich die Hauptorganisatorin Nadja Dobesch, die ihr letztes Spiel gegen Friedrich Engelke gewann. Jutta Wittmann glänzte zum Schluss mit dem Sieg über Liesbeth Schön und erzielte wohl eins ihrer besten Ergebnisse.

Simultanturnier für Unentwegte

Rund ein Dutzend Teilnehmer hatten im Anschluss an die 14 intensiven Spiele nicht genug: Der harte Kern lieferte sich noch ein Simultanturnier. Dabei kriegen alle vom Computer dieselben Buchstaben zugewiesen und können anschließend drei Minuten lang über den besten Zug brüten. Sogar Ben fand nicht immer die Toplösung, aber für den Sieg im Simultanturnier reichte es dennoch. Reizvoll ist dieser Modus bestimmt, doch unmittelbar nach einem Turnier wohl nur für Hartgesottene.

Für Unterhaltung war wie letztes Jahr ebenfalls gesorgt. Hatte damals ein Kabarettist mit Wortspielen und treffenden Beobachtungen zur bayerischen Eigenart aufgewartet, führte dieses Jahr Michael Merx Zauberkünste vor. Er ist der Bruder des Spitzenscrabblers Stefan Merx und zahlte im Turnier noch Lehrgeld. Doch mit der Zauberei verblüffte und begeisterte er, obwohl er’s neben dem Beruf bloß als Hobby betreibt. So holte er auf unerfindliche Art ein Tuch aus einer Flasche; dabei war die doch nachweislich verschlossen! Wie geht denn das? Wird natürlich nicht verraten.

Talent als Unterhalterin zeigte außerdem Nadja Dobesch bei der launig gestalteten Siegerehrung. Ihrer Mitorganisatorin Ulrike Brodkorb, der es im Turnier nicht so gut lief wie vor einem Jahr, bescheinigte sie mangelndes Demokratieverständnis bei der Entscheidfindung. Das sei weiter nicht erstaunlich für jemanden, der lange in Moskau gelebt habe, verriet Nadja augenzwinkernd. Ulrike, selbst für ihre spitze Zunge bekannt, nahm es nicht krumm. Zuoberst steht erfreulicherweise für fast alle die Freude an der Sprache und Wortakrobatik.