3. DM in Nienburg: Ulla Trappe gewinnt zum zweiten Mal

Von | 20. Mai 2012

von Hans Trachsel

Die Augsburgerin Ulla Trappe hat an der Deutschen Scrabblemeisterschaft im niedersächsischen Nienburg ihre Überlegenheit unter den Wortkünstlern eindrücklich unter Beweis gestellt. Sie erreichte in 20 Spielen ungefährdet das Finale, wo sie ihrem Gegner Theo Kardel aus Borchen (NRW) keine Chance ließ.

Beide kamen mit 15 Siegen und 5 Niederlagen ins Endspiel, das in zwei Partien den Meister ermittelte. Trappe legte den Grundstein für ihren zweiten Meistertitel nach 2010 im Hinspiel, das sie mit einer Differenz von 143 Punkten gewann. Kardel startete glänzend mit einem Bingo, doch der Vizemeisterin von 2011 gelangen in der Folge gleich drei Bingos, wobei sie vor allem mit TONALES ihre Klasse aufblitzen ließ, weil die Anlegestelle des Worts schwierig zu erkennen war.

Das Rückspiel ging knapp an Kardel, doch er blieb mit total 867:751 geschlagen. Trappe freute sich riesig über ihren zweiten Titel nach 2010, doch seien ihr die nicht dudenkonformen Wörter FÖREN (keine Mehrzahl) und MOLKET »etwas peinlich«. Ganz geheuer ist der Führenden in der Elo-Liste (vergleichbar dem Tennis) ihr anhaltender Erfolg nicht. Sie glaubt aber, ein gewisses Talent zu haben, »ihr Glück selber zu schmieden«.

In der Tat bereitet sie ihre teuren Worte geschickt und nicht leicht erkennbar vor. Doch die 47-jährige Kontrabassistin sieht auch die Gefahr, dass mal ein Turnier kommt, »wo gar nichts passt«. Kardel sagte nach dem Endspiel, er habe sich von Anfang an als Außenseiter gesehen. Dazu kamen Fehler, wie ein übersehender Bingo. Insgesamt wertete er Platz zwei unter 68 Teilnehmenden als schönen Erfolg.

Ebenfalls aufs Podest kam der 29-jährige Wirtschaftsinformatiker Christof Pitzer aus Bremen. Mit seinem jugendlichen Alter ist er neben Ben Berger (26) eine Ausnahmeerscheinung. Der junge Wilde spielt draufgängerisch und kreativ.

Rang 4 erkämpfte Sebastian Herzog, Präsident von Scrabble Deutschland e. V. Die beiden Finalisten hätten das Endspiel verdient erreicht. Die Organisation im Städtchen an der Weser sei hervorragend gewesen, somit die Chance groß, dass die besten Wortkünstler aus dem ganzen deutschsprachigen Raum nächstes Jahr wiederkommen.