Hamburger Turnier mit zwei Siegern

Von | 22. September 2013

von Hans Trachsel

Dank einem neuartigen Modus endete das 6. Hamburger Scrabbleturnier mit zwei Siegern: Ben Berger, der bereits in Berlin gewonnen hat, gewann die Ausmarchung der in einer Qualifikation siegreichen acht Teilnehmer, Blanca Gröbli-Canonica setzte sich an die Spitze des Hauptturniers. Der Modus sorgte für zusätzliche Spannung, wird aber vermutlich nicht Schule machen. Sogar dessen Erfinder, Turnierorganisator Johann-Georg Dengel, zeigte sich zum Schluss skeptisch.

Gemäß dem Modus galt es, sich in den ersten sieben Spielen für das „exklusive“ Turnier zu qualifizieren. Dabei blieben Überraschungen nicht aus. Ben schaffte es klar, ebenso Claudia Aumüller und Maria Feige, andere Favoritinnen wie Blanca und Regula Schilling scheiterten knapp. Dafür gelang der Sprung in die obere Klasse Gabi Chapus, Manuel Müller und Uschi Bodmer als einziger Schweizerin.

Ben Berger, der eine exzellente Mischung von großem Wortschatz, Taktik und Schnelligkeit mitbringt, ließ auch im zweiten Teil nichts anbrennen und gewann fünf von sieben Spielen. Eine tat es ihm gleich: Maria Feige. Ben gewann sein zweites Hamburger Fairmasters nach 2012 dank der höheren Gesamtpunktzahl. Etwas Glück beanspruchte er dann doch noch: Beinahe hätte er in der letzten Partie ein Unentschieden eingefangen, dann hätte Maria, die Deutsche Meisterin von 2011, gewonnen. Die Überraschungsleute hatten in dieser zweiten Runde erwartungsgemäß einen schweren Stand.

Blanca und Regula, die beiden Schweizer Topspielerinnen, ließen es sich nicht verdrießen und dominierten in der Folge das Turnier der übrig gebliebenen 26 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Regula realisierte dabei mit 605 Punkten das höchste Einzelergebnis und das gegen keinen Geringeren als Martin Gahlow, den Deutschen Vizemeister. Johann-Georg Dengel, selbst ein „Opfer“ des von ihm ausgeheckten Modus, wurde Dritter.

Das Turnier fand im Zollenspieker Fährhaus statt, der früheren Zollstation am südlichsten Punkt Hamburgs. Hier wähnt man sich so richtig auf dem Land und nicht auf dem Boden einer Stadtgemeinde. Im Hause finden ständig grosse Festivitäten statt; die Denksportler hatten Mühe, ihre ruhige Nische zu wahren. Dennoch war es ein umsichtig organisiertes Turnier mit einem würdigen Sieger.