Turnier St. Gallen: Regula Schilling doppelt nach

Von | 10. März 2013

von Hans Trachsel

Auf meisterliche Weise hat die Initiantin und Hauptorganisatorin Regula Schilling nachgedoppelt: Sie gewann zum zweiten Mal nach 2012 das Schweizer Scrabble-Turnier in St. Gallen. Im Final blieb Johann-Georg Dengel aus Berlin chancenlos; die Schweizerin siegte mit 466:321.

Die pensionierte Kinder- und Jugendpsychologin aus dem Toggenburg dominierte das 3. S(CH)RABBLE in beeindruckender Weise. Sie gewann neun von zwölf Spielen und erzielte dabei die mit Abstand höchste Punktedifferenz aller 44 Teilnehmer. Schilling ist ein richtiger Scrabblefreak; sie liebt das kreative Spiel um die punktreichsten Wörter über alles. Zur engeren Spitze im deutschsprachigen Raum gehört sie seit 2010, als sie am ZEIT-Turnier in Deutschland das Finale erreichte.

Im Finale vom Sonntag in St. Gallen konnte zwar Dengel den ersten Bingo (alle 7 Steine weg) legen, doch dann kam sie. Mit HEIMFUHREN (vom Gegner erfolglos angezweifelt, da die Grundform »heimfahren« tatsächlich im Duden steht) und SCHÜREND zog sie entscheidend davon. Als Johann dann noch KASTOREN abräumen musste, weil der Duden das Wort nicht führt, war das Spiel gelaufen.

Der faire Verlierer, der sein erstes Finale bestritt, gratulierte seiner Bezwingerin zu diesem »wunderbaren Turnier«. Allgemein wird das Turnier, das in der Sprachheilschule St. Gallen ausgetragen wird, auch organisatorisch als Volltreffer bezeichnet.

Auf Rang 3 landete der jüngste Teilnehmer Timon Boerner, der kurz vor dem 20. Geburtstag steht. Er mischt die Scrabbleszene mit seinem angriffigen und blitzschnellen Spiel tüchtig auf; bereits kommen auch andere junge Leute auf den Geschmack.

Die Schweiz stellt nur ein Drittel des Teilnehmerfelds, hat aber mit der überragenden Regula Schilling und mit der Grande Dame des deutschsprachigen Scrabble, Blanca Gröbli-Canonica, zwei Spitzenspielerinnen. Nur bei der ersten Austragung im Jahr 2011 konnte mit dem Berliner Jürgen Miguletz ein Deutscher gewinnen.