Syke: Die verflixten Schweizerinnen

Von | 4. November 2015

von Hans Trachsel

Verflixte Schweizerinnen? So etwas hat der im Endspiel gegen Regula Schilling unterlegene Stefan Merx wohl nicht einmal angedacht. Aber gewurmt hat’s ihn schon ein wenig: Genau wie 2012 gegen Blanca verliert er dieses Jahr das letzte Spiel, in welchem es um den Turniersieg geht. Doch der stets gut gelaunte und auch zu Spässen aufgelegte Versicherungsmathematiker aus Düren lässt sich nicht unterkriegen. Einmal wird es reichen, zu den Besten gehört er seit Jahren.

Regula Schilling dominierte zum zweiten Mal nach 2013 im 24.000 Einwohner zählenden Städtchen an der Hache. Sie gewann vorweg 7 Spiele, ehe es der auch sonst groß aufspielenden Claudia Mansfeldt gelang, sie zu bezwingen. Als Regula dann im vorletzen Spiel gegen Uschi Müller unterlag, war wieder alles offen. Regula spielte in der 14. und letzten Runde gegen Stefan Merx um den Turniersieg. Und produzierte kurz nach Spielbeginn mit HUPFERL gleich mal einen originellen Bingo. Stefan ließ es durchgehen, denn es erlaubte ihm, seine SHOGUNEN – ebenfalls Bingo – anzulegen. Doch der Duden kennt nur das BETTHUPFERL. Unglaublich, aber wahr: Ebenfalls in der Schlussrunde wagte Uschi Müller das HUPFERL, und auch hier wurde es nicht angefochten. Wer könnte denn etwas gegen das beliebte Dingsda haben?

Regula gewann schließlich das Finale klar mit 482:375. Stefan vermerkte in seinen Duellen mit den beiden Schweizerinnen noch eine Besonderheit: In beiden entscheidenden Ausmarchungen überschritt er die Zeit, etwas, was im sonst nie passiert. Regula und Blanca sind nach diesem Turnier in der Elo-Liste punktgleich auf Platz elf.

Die weiteren Spitzenränge belegten Maria Feige auf Platz drei und gleich dahinter Ulrike Brodkorb, die sich zwischendurch im tiefen Keller wähnte. Uschi Müller fing sich nach einem Fehlstart glänzend auf und wurde Fünfte. Für gleich drei große Überraschungen sorgte Heide Fingscheidt, die Schwester von Ute Kneist, mit Siegen über Uschi Müller, den Turnierorganisator Heinz-Jürgen Michel und Patricia Mang. Uschi Müller, die einen großen Endspurt hinlegte, verzeichnete auch eine überraschende Verlustpartie gegen Uschi Feldberger.