Kategorie Archive: S(CH)RABBLE St. Gallen

13. S(CH)RABBLE in St. Gallen mit spektakulärem Finale

11. September 2023

von Hans Trachsel

Der Sieger des St. Galler Scrabbleturniers vom Wochenende heisst Khan Nguyen. Der 43jährige Deutsche mit asiatischen Wurzeln gehörte nach der bedauerlichen Absage einiger Spitzenleute zum engen Favoritenkreis. Er wurde dieser Rolle dann vollauf gerecht und stand vorzeitig als Finalist fest. Spannend wurde es um den zweiten Finalplatz: Weil Patricia Mang das letzte Spiel verlor, qualifizierte sich schliesslich Nikolaus Ruzicska aus Salzburg dafür.

Khan und Nikolaus lieferten sich ein spektakuläres Duell mit dem besseren Ende für den Deutschen. Nikolaus platzierte früh das in Österreich durchaus gebräuchliche, aber gemäss Duden ungültige FÄRBELST, das Khan anfocht, aber zu spät. Das war dann sein Glück: Es bot ihm die Anschlussstelle für das mit Abstand teuerste Wort des Spiels: TARNTEST für 131 Punkte, weil neunfach zählend. Khan liess dann nichts mehr anbrennen und landete einen klaren Sieg. Insgesamt hatte er auch mehr Buchstabenglück.

Khan gewann 15 von 18 Spielen. Geschlagen geben musste er sich gegen Patricia Mang, gegen den nachmaligen Finalgegner Nikolaus und knapp gegen Martina Wedel mit 386:391. Er hat, wie er selber sagt, einen Traumjob: Er ist für die sportliche Betätigung der Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen zuständig. Sein Finalgegner ist Galerist. Er gewann 13 Spiele, unter anderem auch gegen Khan, aber eben nicht im Finale. Er besiegte auch Patricia Mang, der er dank der besseren Differenz den Finalplatz wegschnappte, und er bezwang die grosse Mitfavoritin Ulla Trappe, die Vierte wurde. Siegeschancen hatte man auch Jakob Grebert eingeräumt; er musste sich aber mit Platz sieben begnügen. Eine böse Schlappe gab es mit 600:296 gegen den Sieger des Turniers.

Khan holte gegen Johannes Naumann noch ein paar Punkte mehr: 603:405, ein Tausenderspiel, aber nicht das höchste des Turniers. Diese Bestmarke gab’s im Duell Patricia gegen Wolfram Inngauer mit 627 zu 418. Wolfram verpasste als Elfter knapp die Top Ten und machte sich verdient als Mitorganisator.

Beste Schweizerin wurde erwartungsgemäss Blanca Gröbli-Canonica auf Rang fünf. Sie ist mehrfache Turniersiegerin und gehört zur absoluten Spitze im ganzen deutschsprachigen Raum. Beinahe hätte sie das Finale erreicht. Jahrelang haben Blanca und Regula Schilling das Turnier organisiert. Regula hat es als einzige Schweizerin auch gewonnen und zwar gleich dreimal. Dieses Jahr konnte sie leider nicht teilnehmen.

Wortkünstler aus Deutschland, Österreich und der Schweiz kämpften um den Preis der Stadt St. Gallen, die das Spiel als kulturell wertvoll einstuft und aktiv unterstützt. Organisator Lorenz Knöpfli konnte zur Freude der Anwesenden bekanntgeben, dass das Turnier auch nächstes Jahr vom 6. bis 8. September stattfinden soll.

St. Gallen zum Dreizehnten

8. September 2023

Bereits zum dreizehnten Mal findet am Wochenende das St. Galler S(CH)RABBLE-Turnier statt. 18 Runden sind für ein Wochenendturnier eine stattliche Anzahl – und auch ein Finale zum Abschluss gibt es nur noch selten. Krankheitsbedingte Absagen haben das Teilnehmerfeld leider auf 28 reduziert. Mit dabei ist Ulla Trappe, die das Turnier in den Jahren 2018 und 2021 gewann. Wird sie sich – wie zuletzt im Westerwald – erneut durchsetzen können? Die starke Konkurrenz wird etwas dagegen haben. Die Entscheidung fällt ohnehin erst im Finale am Sonntag.

Für das Finale ist eine Übertragung im Rahmen einer frei zugänglichen Zoom-Sitzung geplant. Link und Zugangsdaten werden an dieser Stelle rechtzeitig veröffentlicht.

Spitzentreffen in St. Gallen

7. September 2022

St. Gallen macht das Dutzend voll, am Wochenende wird das S(CH)rabble-Turnier bereits zum 12. Mal ausgetragen. Und das Teilnehmerfeld, das in der Ostschweiz zusammenkommt, kann sich – sehr bescheiden ausgedrückt – sehen lassen. Das Spitzenquartett der Elo-Rangliste reist komplett an, und sogar 9 der TOP-12-Spielerinnen und -Spieler ist am Start.
Aber auch eine Handvoll Neulinge und „Zweittäter“ sorgt für Belebung im Teilnehmerfeld.

Über 18 Runden werden ab Freitag die beiden ermittelt, die sich am Sonntag ab 13 Uhr im Finale gegenüber sitzen.
Es ist vorgesehen, das Finale über Zoom zu übertragen. Der Link hierzu wird an dieser Stelle erscheinen.
Geplant ist die Kommentierung des Finals durch Topspieler; wer mag, kann auch gerne die Chat-Funktion von Zoom nutzen, aber selbstverständlich ist auch reines Zuschauen ohne Aktivität möglich.

St. Galler Turnier ist ausgeschrieben

22. Februar 2022

Die Ausschreibung des einzigen Schweizer Turniers, des S(CH)RABBLE St. Gallen, ist nun online.

Neben „Veteran“ Lorenz Knöpfli lädt auch der für Ursi Zurflüh ins Orga-Team nachgerückte Frank Förster vom 09. bis 11.09.2022 in den bewährten Adlersaal zum Kampf um den Preis der Stadt St. Gallen.

Wir wünschen dem neuen Organisationsduo alles Gute und bedanken uns an dieser Stelle herzlich bei Ursi für ihre tatkräftige Unterstützung in den vergangenen Jahren.

St.-Gallen-Ausschreibung veröffentlicht

3. Januar 2021

Bei aller Unsicherheit bezüglich der Corona-Lage wurde nun die Ausschreibung für das für 19. bis 21. März geplante S(CH)rabble-Tunier in St. Gallen veröffentlicht. In der Ausschreibung explizit berücksichtigt ist eine mögliche Verschiebung in den April (16. bis 18.) oder Juni (18. bis 20.).

10. S(CH)RABBLE in St. Gallen: Denkwürdig in jeder Hinsicht

16. März 2020

von Hans Trachsel

Die Teilnehmerzahl schrumpfte und schrumpfte wegen Corona, schliesslich nahmen noch 23 Unentwegte das Turnier in Angriff. Ursi Zurflüh konnte am 2. Tag nicht mehr antreten. Doch 22 Könnerinnen und Könner spielten fertig und waren mit voller Intensität dabei.

Den Siegespreis entführte Liesbeth Schön nach Wien. Sie ist zurzeit gross in Form, denn im Dezember hatte sie bereits den Wolpertinger in München zur Strecke gebracht. Die frisch pensionierte Gymnasiallehrerin verfügt über einen grossen Wortschatz und ist auch taktisch beschlagen. Spektakulär kam ihr knapper Sieg über Turnierorganisator Lorenz Knöpfli zustande: Dieser zweifelte den Abschlusszug *GOLEM nur deshalb nicht an, weil er sich als knapper Sieger wähnte und kein Risiko laufen wollte. Ein folgenschwerer Irrtum: Beim Nachrechnen ging der hauchdünne Sieg an Liesbeth.

Wie schon letztes Jahr erreichte Nadja Dobesch das Finale. Es gab unterwegs auch Stolperer, doch zum Schluss war sie die beste der Verfolger(innen). Hier blieb ihr das nun schon einige Zeit anhaltende Pech treu. Liesbeth begann mit dem schönen Bingo SABINER und holte etwas später mit der angezweifelten Form GEWÄNNET nochmals viele Punkte. Mit REUTEND machte sie endgültig alles klar. Nadja kam nur mit viel (Tausch-)Aufwand zu ihrem ersten Bingo (FIRMEND), später kam noch ENTBEHRE dazu. «Diesmal hab ich mir nichts vorzuwerfen, es war von den Buchstaben her einfach nicht zu gewinnen», kommentierte sie sachlich.

Letztes Jahr war das anders gewesen: Nadja verpasste es, Bens nach langem Brüten aufs Brett gebrachte OCKERM anzuzweifeln und vergab damit wohl den Turniersieg. In Hamburg passierte ihr im Mai dann nochmals Ähnliches. Fazit: Sieben Top-Ten-Klassierungen 2019, aber kein Sieg. Bei dieser Beständigkeit ist anzunehmen, dass es in nächster Zeit wieder mal klappen könnte.

Lorenz zeigte sowohl als Spieler wie auch als Organisator eine Riesenleistung. Dank seiner Unerschütterlichkeit im Hagel der Absagen und ständig verschärfter behördlicher Massnahmen kam das kleine Jubiläum überhaupt erst zustande. Die Hygienemassnahmen wurden befolgt, die Stimmung war gut – ein grosses Bravo geht an Lorenz und sein Team.

Als Spieler schrammte Lorenz knapp am Finale vorbei und wurde schliesslich Dritter. Das war er in St. Gallen schon zweimal. Den Beweis hat er erbracht: Er kann noch mehr schaffen, wenn alles stimmt. Alle drei teilnehmenden Länder auf dem Podest – Symbol für den guten Geist, der trotz äusserer Widrigkeiten das Turnier beseelte. Stadtrat Markus Buschor fasste das aus Sicht der Gastgeberstadt in passende Worte: Es sei gesellschaftlich, sozial und sportlich von grossem Wert, dass das Turnier stattgefunden habe – mit grosszügiger Unterstützung der Stadt, wie dankend beigefügt sei.

Ein Highlight nicht nur aus Schweizer Sicht war die Leistung der Bündnerin Nesa Wyss, die immer mit neuen Grosstaten aufwartet. Hatte sie letztes Jahr mit einem Kantersieg gegen den nachmaligen Turniergewinner Ben Berger aufhorchen lassen mussten dieses Jahr sowohl Blanca als auch Ulla und die Finalistin Nadja dranglauben. Verdienter sechster Platz, da ist noch viel möglich bei soviel Beharrlichkeit und Willenskraft. Der Schreibende und Blanca, die im letzten Spiel aufeinandertrafen, sind deutlich weiter hinten klassiert.

Wegen etlicher knapper Niederlagen holte Erika Hadorn, die sowohl gegen Blanca wie gegen Maria Feige gewann, den undankbaren Pechvogelpreis. Und Ursi Zurflüh, auch im Helferteam engagiert, zeigte, was in ihr steckt. Zu Beginn besiegte sie als einige der Wenigen Liesbeth Schön und holte ein Unentschieden gegen Ulrike Brodkorb. Was wär da wohl noch gekommen, wenn sie hätte zu Ende spielen können.

Ein in jeder Hinsicht denkwürdiges Turnier wird uns in guter Erinnerung bleiben, das bestätigten alle, die ich befragt habe. Man kann nur wünschen, dass es nächstes Jahr von den äusseren Widrigkeiten verschont bleibt, die ihm heuer fast das Lebenslichtlein ausgeblasen hätten.

Regelkunde aus der Praxis

20. März 2019

Während im Finale von St. Gallen Nadja frühes NITRINS* vom Brett gezweifelt wurde, blieben Bens nicht in der Wörterliste aufgeführten Formen UNGESEHN* und OCKERM* liegen und trugen entscheidend zu seinem Erfolg bei.

Dass beide Züge unangetastet blieben, ist jedoch nicht so verwunderlich, wenn man weiß, dass die scheinbar analog gebildeten Formen GESEHN und LOCKERM zulässig sind.
Wohl niemand im Saal hätte ohne Nachschlagen sicher sagen können, dass es sich um „Phoneys“ handelt und auch noch die passende Begründung liefern können.
Manch einer vermutete nach dem Endspiel Fehler in der Wörterliste, und erst ein genaueres Nachschlagen in den ORZ und den Duden-Werken brachte Licht ins Dunkel. Weiterlesen …

S(CH)RABBLE-Nacharbeiten

20. März 2019

Das Finalspiel kann nun Schritt für Schritt – inklusive der Computeranalyse – nachvollzogen werden; auch zwei wietere Spiele der Finalisten wurden protokolliert und analysiert

Die Elo-Rangliste wurde inzwischen aktualisiert. Ben ist wieder um einige Punkte an Timon herangerutscht.

Ebenso ist die Auflistung des 1000er-Club um den neusten Eintrag Ulrike Brodkorb erweitert worden. Ben betonte in der Ehrung, dass sie nicht nur selbst bereits die tolle Zahl an Spielen erreicht hat, sondern durch ihren Einsatz bei vielen Turnieren für uns alle viele, viele Spiele möglich gemacht hat.