von Hans Trachsel
Er war der Favorit, gewiss. Aber dass Ben Berger gleich so auftrumpfen würde, das hat die 46 Teilnehmerinnen am 8. Fairmasters, wie das Hamburger Scrabbleturnier traditionell heißt, dann doch überrascht. Alle 16 Spiele gewonnen mit einem fabelhaften Durchschnitt von 483 Punkten pro Spiel, womit er sich die Halbfinalqualifikation vorzeitig gesichert hatte. Und dann ein Finalspiel, das alles bot, was diesen Ausnahmekönner ausmacht.
Ein Glücksfall für die Scrabbleszene ist der junge Rechtsreferendar Ben Berger auch, weil er die Fähigkeit und Ausstrahlung hat, junge Leute für das Spiel der Wortkünstler zu begeistern. In der Hamburger Rathauspassage ging es für ihn aber darum, den dritten Sieg nacheinander zu sichern und damit einen Rekord zu egalisieren, den Regula Schilling einen Monat zuvor beim St. Galler Turnier aufgestellt hatte.
Nach einem Durchmarsch über 16 Spiele, von denen das letzte als Halbfinal zählte, standen sich im Endspiel Ben Berger und Friedrich Engelke gegenüber. Der Professor aus dem Süden der Republik hatte im Halbfinale etwas überraschend Ulla Trappe ausgebootet, womit es nicht zum Kampf der Nummern 1 und 2 der Elo-Liste am prestigeträchtigen Fairmasters kam. Doch wer auch immer Finalist wurde, an diesen drei Tagen an der Alster schien so oder so kein Kraut gewachsen gegen den entfesselten Wortspieler. Continue reading